Starke Gefühle bei Kindern- so hilfst du deinem Kind dabei - Gefühlsförderung

Starke Gefühle bei Kindern- so hilfst du deinem Kind dabei

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Freude, Ärger, Wut oder Angst – Emotionen bestimmen nicht nur den Alltag der Erwachsenen, sondern auch den von Kindern. Wenn diese schon früh lernen, angemessen mit ihren Gefühlen umzugehen, profitieren sie ein Leben lang davon. Das richtige Management verschiedenster Befindlichkeiten entscheidet nämlich über Glück und Erfolg in der Zukunft.

 

Gefühle wahrnehmen und angemessen ausdrücken

Im späteren Leben gilt das Beherrschen von Emotionen zwar als erstrebenswert, zumindest in der Öffentlichkeit, aber für Kinder ist das noch kein Thema und sollte auch in deiner Erziehung keine Rolle spielen. Denn dein Nachwuchs lernt den angemessenen Umgang mit Emotionen gerade nur dann auf sinnvolle Weise, wenn es diese zum Ausdruck bringen darf. Zugleich soll er so früh wie möglich lernen, dass er Macht über seine Gefühle hat – nicht umgekehrt. Das verhilft zu einer optimistischen Grundeinstellung und einem dauerhaft stabilen Gemütszustand.

Ob positiv oder negativ – verschiedene Befindlichkeiten überrumpeln die Kleinen oft mit großer Wucht und häufig ohne Vorwarnung. Sie haben Freude, Wut oder Angst meist nicht so unter Kontrolle, wie Erwachsene sich das wünschen würden. Da wird dann schon einmal beim Besuch im Altersheim freudig gekreischt, im Supermarkt erbost geschrien oder auf der Straße laut geweint. Kindern fehlt einfach die Erfahrung älterer Menschen, die bereits gelernt haben, Emotionen entsprechend zu kanalisieren. Sie können beispielsweise Zuversicht aus bereits erlebten Situationen schöpfen, doch dazu sind die Kleinen noch nicht in der Lage. Es fehlt ihnen also ein wichtiges Handwerkzeug, das sie zum Umgang mit ihren Gefühlen benötigen würden.

Gerade beim ersten Kind sind viele Eltern verunsichert, weil sie noch nicht wissen, wie sie mit einem ungestümen Freudentaumel, lautstarken Wutausbrüchen oder unkontrolliertem Schluchzen zurechtkommen. Die Formel lautet: wahrnehmen, anerkennen und in die richtigen Bahnen lenken.

„Erziehung heißt, ein Kind zur Selbstständigkeit und Freiheit zu führen.“ - B. Bueb

Emotions-Management bei Kinder: Zu Hause ist alles erlaubt

Beim Umgang mit extremen Gefühlsäußerungen gilt, wie so häufig in Erziehungsfragen: gelassen bleiben! Mach nicht den Fehler und verstärke die Emotionen deiner Kinder, indem du deine eigenen obendrauf packst.

Eltern unterstützen den Nachwuchs am besten, wenn sie dessen Befindlichkeiten ernst nehmen, anstatt zu verlangen, diese zu unterdrücken. Egal, ob deine Tochter oder dein Sohn wütend die Spielfiguren von “Mensch ärgere dich nicht” durch die Gegend schleudert, weil sie bzw. er zum wiederholten Mal verloren hat, oder vor Freude ausflippt, weil Bekannte mit ihrem süßen Hund vorbeikommen – im eigenen Zuhause, im geschützten Rahmen innerhalb der Familie, lernt dein Kind am besten, wie es mit Gefühlen ideal umgeht. Denn natürlich muss es begreifen, dass es später als Erwachsener nicht mit Dingen um sich werfen kann, wenn es etwa einen Job nicht bekommt, oder glücklich kreischen, wenn es Freunde zum gemeinsamen Mittagessen trifft.

Bei diesem Emotions-Management kannst du deinem Sprössling schon im Vorfeld helfen, indem du ihm genau zuhörst und ihn beobachtest. So entwickelst du ein Gespür dafür, was ihn beschäftigt und wie er auf verschiedene Situationen reagiert – damit bist du in der Lage, einige Gefühlsausbrüche abzufedern. Auch wenn kleine Mädchen und Jungen ihre Befindlichkeiten noch nicht in Worte fassen können oder nicht darüber sprechen wollen, verraten Mimik, Gestik und Körperhaltung viel über ihren Gemütszustand.

 

Eltern sind Vorbilder – sprich über deine Gefühle und Erlebnisse und den richtigen Umgang damit

Auch eine Mutter oder ein Vater darf einmal traurig, unzufrieden oder ängstlich sein – und der Nachwuchs darf das auch mitbekommen. Er soll nämlich lernen, dass man sich für seine Emotionen nicht genieren und diese vor anderen geheim halten muss. Wichtig ist dabei nur, dass man die Laune nicht an anderen auslässt oder ihnen gar Schuldgefühle einredet. In Familien, in denen Töchter und Söhne die gesamte Bandbreite von Gefühlen erleben, lernen sie von ganz allein, wie man damit umgeht.

Achte gleichzeitig aber auch darauf, über deine Befindlichkeiten zu sprechen, diese dabei beim Namen zu nennen und zu versichern, dass das Kind nichts dafür kann. “Ich bin heute grantig, weil ich mich im Büro über einen Kollegen geärgert habe. Aber das hat nichts mit dir zu tun!”

Will dein Sprössling nicht über seine Emotionen sprechen und verdrängt diese, solltest du eingreifen, damit es nicht irgendwann zum unkontrollierten Ausbruch kommt. Sobald du bemerkst, dass dein Kind sich verschließt, fördere die Aussprache, etwa indem du von deinen eigenen Erfahrungen berichtest. Du kannst deinen Nachwuchs aber zum Beispiel auch dazu ermuntern, sich mithilfe fiktiver Charaktere zu artikulieren. Bilderbücher oder Fernsehserien greifen häufig recht emotionale Themen einfühlsam auf, die zum Dialog anregen. Es tut Kindern in jedem Fall gut, über Emotionen zu sprechen – auch wenn es nicht die eigenen sind. Wenn sie lernen, die Gefühle anderer zu verstehen und zu benennen, werden sie sich besser über die eigenen klar und können darüber reden. Fragen wie: Kennst du das Gefühl? Hast du schon Ähnliches erlebt? helfen deinem Kind, sich in seiner Gefühlswelt zurechtzufinden. Das hilft dir und deinem Kind, bestimmte Verhaltensweisen zu verstehen. Durch Gespräche erfährst du die Denkweise und die Reaktionen deines Kindes. Nur so kannst du ihm helfen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Oft sind diese Gespräche zu kurz und es ist für dein Kind schwierig, seine Gefühle in dieser kurzen Zeit zu verarbeiten.

Nimm dir Zeit, um mit deinem Kind zu sprechen, schaffe einen sicheren Raum und, was am wichtigsten ist, sprich oft mit deinem Kind. Nur ein liebevolles familiäres Umfeld, einfühlsame Gespräche und ein bewusster Elternteil werden dem Kind helfen, ein stabiles Selbstwertgefühl zu entwickeln. Und selbstbewusste Kinder haben es nicht nötig, ihren Wert durch irgendeine Art von Gewalt und Aggression zu beweisen.


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