Wie du deinem Kind Toleranz vermittelst - Gefühlsförderung

Wie du deinem Kind Toleranz vermittelst

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Toleranz und Akzeptanz sind tragende Pfeiler der Gesellschaft und Basis für den respektvollen Umgang und das harmonische Zusammenleben mit anderen Menschen – insbesondere mit solchen, die nicht der “Norm” entsprechen. Kinder müssen ein Grundverständnis dafür entwickeln, was Voreingenommenheit anrichten und wohin sie führen kann. Offenheit und eine gesunde Einstellung zur Andersartigkeit sollten daher schon früh Teil der Erziehung sein.

 

Natürliche Anlagen von Kindern stärken

Jedes Kind ist üblicherweise mit gesundem Egoismus ausgestattet – das ist allerdings ganz normal und zu Beginn auch überlebenswichtig. Dieses Verhalten steckt in den Genen des Menschen: Bedürfnisse lautstark zu äußern und “intolerant” gegenüber den Befindlichkeiten anderer zu sein, sichert nämlich das Überleben und stärkt das Selbstbewusstsein.

Aber spätestens mit dem Eintritt in den Kindergarten oder im Umgang mit den Geschwistern muss der Egoismus in den Hintergrund treten und Platz machen für Offenheit, Toleranz und Akzeptanz, basierend auf Verständnis und Empathie.

Es ist allerdings nicht schwer, diese Eigenschaften zu fördern, da Kinder diese von Natur aus besitzen. Gerade in den ersten drei Lebensjahren nehmen sie Andersartigkeit völlig neutral wahr, stehen ihr daher auch wertfrei gegenüber und würden niemals ohne konkreten Anlass jemanden kritisieren oder verurteilen. Solange sich die Kleinen nicht von intoleranten Erwachsenen die Unart abschauen, Menschen mit Vorurteilen zu begegnen, muss man ihre vorhandenen Anlagen in der Erziehung lediglich stärken.

 

Die besten Methoden, um deinem Kind Unvoreingenommenheit zu vermitteln

Auch du wirst als Elternteil sicher hin und wieder in die Situation geraten, in denen du nach passenden Antworten auf Fragen wie folgende suchst:

  • Warum ist die Frau so dick?
  • Warum spricht der Nachbarsjunge kein Deutsch?
  • Warum sitzt der Mann in einem Stuhl mit Rollen?
  • Warum küssen sich in dem Film zwei Frauen?

Jetzt liegt es an dir und deiner Erziehung, wie du deinem Nachwuchs das “Anderssein” erklärst, wobei du natürlich stets als Vorbild fungierst. Dein Kind ahmt dich nach, auch deine Gesten und deine Sprache im Umgang mit Menschen, die in unserer Gesellschaft nicht der “Norm” entsprechen. Wie gehst du mit Personen um, die gehandicapt sind? Bist du genauso freundlich zu einem dunkelhäutigen Kassierer wie zu einem hellhäutigen? Belächelst du eine dicke Frau, die einen kurzen Rock trägt? Kinder merken schon kleinste Unterschiede in deinem Verhalten und lernen von dir Scheu oder Offenheit.

„Echte Toleranz ist nicht möglich ohne Liebe.“ - Albert Schweitzer

4 Tipps wie du Unvoreingenommenheit in deine Erziehung integrieren kannst

I. Zeige deinem Kind anhand von Fotos, dass Menschen ganz verschieden sind und keiner dem anderen gleicht, aber jeder gut ist, so wie er ist. Zusätzlich helfen Bilder, Bücher und Geschichten, um Kulturen, Religionen und Bräuche, die sich in der Weltbevölkerung widerspiegeln, zu erklären. Dasselbe gilt für die diversen Formen von Orientierung und Liebe, andersartiges Aussehen u.v.m. Stelle die Auffälligkeiten aber nicht in den Vordergrund, sondern sprich neutral darüber und betone die diversen Vorzüge und guten Eigenschaften dieser Person.

II. Fördere bewusst Kontakte zu Menschen, die “anders” sind und integriere dein Kind in diese Treffen. Versuche in deinem Kind das Bedürfnis zu wecken, mehr über sein Gegenüber erfahren zu wollen. Wenn es etwas wissen möchte, was die Andersartigkeit dieser Person betrifft, soll es selbst nachfragen. Unterstütze jederzeit die Neugierde und das Interesse deines Kindes und unterstütze die Kommunikation mit allen Menschen.

III. Ein Kind fragt ohne Scheu nach, wenn etwas anders ist, als es das gewohnt ist. 

  • “Warum trägt die Frau ein Tuch vor dem Gesicht”:
  • “Warum hat der Mann keine Beine?”
  • “Warum ist das Baby schwarz?” 

Erkläre ganz unbefangen und ehrlich, was es damit auf sich hat. Und verdeutliche auch immer wieder, dass es keine Rolle spielt und alle Menschen gleich sind, damit Vorurteile keine Chance haben.

IV. Damit Andersartigkeit gar nicht erst zum Thema wird, muss Kindern Empathie beigebracht werden. Es soll sich einfühlen können in Personen, die von ihrem Mitmenschen komisch angeschaut, ausgelacht oder sogar gemobbt werden. Sprich also mit deinem Nachwuchs darüber, was zum Beispiel der kleine Junge empfindet, wenn er aufgrund seiner Behinderung angestarrt wird. Oder was sich eine dicke Frau denkt, die andere auslachen und verspotten. Halte dein Kind auch immer dazu an, anderen zu helfen, etwa dem Jungen die Tür aufzuhalten oder der Frau eine schwere Tasche zum Auto zu tragen.

 

Es ist wichtig, daran zu denken, dass eine Diskussion über Toleranz mit den Kindern nicht sofort die schwierigsten Themen wie Rassismus oder Geschlechterdiskriminierung ansprechen muss. Auch dein Umgang mit dem Anderssein ist entscheidend für die Erziehung eines toleranten Kindes. Vor allem geht es darum, die andere Person zu akzeptieren, ohne sie zu verurteilen. Wenn das Kind deinem Beispiel folgt, wird es eine andere Person nicht vorschnell nach ihrem Aussehen, ihrer Art zu sprechen oder zu gehen, nach kulturellen und sozialen Unterschieden beurteilen. Toleranz und Akzeptanz sind eine wichtige und tägliche Lektion, die dein Kind tagtäglich erleben wird. Es lohnt sich, deinem Kind beizubringen, nach dem Wertvollsten in einem anderen Menschen zu suchen, ohne sich auf die Unterschiede zu konzentrieren.


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