Wie fördert man Empathie bei Kindern? - Gefühlsförderung

Wie fördert man Empathie bei Kindern?

Wie kann ich die emotionale Entwicklung meines Kindes unterstützen?
August 10, 2022
Wie du Kinder ohne Strafen erziehst!
Oktober 5, 2022
Wie kann ich die emotionale Entwicklung meines Kindes unterstützen?
August 10, 2022
Wie du Kinder ohne Strafen erziehst!
Oktober 5, 2022

Für die gesunde Entwicklung deines Kindes ist es wichtig, dass es Gefühle nicht nur zuzulassen, sondern auch zeigen kann. Im nächsten Schritt sollte es herausfinden, wie es die Emotionen seiner Mitmenschen verstehen lernt. Sobald dein kleiner Sohn oder deine kleine Tochter in der Lage ist, sich in andere hineinzuversetzen und Trauer, Wut oder Freude des Gegenübers nachzuvollziehen, ist er bzw. sie emphatisch.

Das Antrainieren dieser Fähigkeit sollten Eltern unterstützen, denn sie ist ein wertvoller Begleiter durchs Leben – nicht nur im privaten und beruflichen Umgang mit anderen Personen, sondern auch beim Aufbau von engen Bindungen in Freundschaften und Beziehung. Ebenso ist sie ein wertvoller Ratgeber im Bereich Konfliktlösung.

Dabei zählt allerdings zu den Voraussetzungen, dass man als verantwortlicher Erwachsener selbst über diese Gabe verfügt und stets ein offenes Ohr für seine Gesprächspartner hat. Du solltest daher zuerst dein Einfühlungsvermögen überprüfen, ehe du versuchst, das deines Kindes zu fördern.

 

Das Einfühlungsvermögen deines Kindes

Jeder Mensch besitzt nahezu von Geburt an ein gewisses Maß an Empathie. Bereits einjährige Kinder trösten beispielsweise ihre Eltern, Geschwister oder Spielgefährten, wenn sie bemerken, dass diese traurig sind. Allerdings handelt es sich bei dieser sozial-emotionalen Kompetenz um eine “egozentrische Empathie” im Sinne einer Projektion, nicht um echtes Einfühlungsvermögen. Dieses unbewusste Verhalten wird auch “Gefühlsansteckung” genannt und hervorgerufen durch das angeborene Spiegelneuronsystem. Manche Kinder reagieren allerdings auch irritiert auf offen zur Schau gestellte Emotionen, werden unter Umständen sogar zornig und möglicherweise auch aggressiv – es fehlt ihnen dann noch an der notwendigen Selbsterkennung.

Es gibt nämlich eine ganz bestimmte Voraussetzung für echte Empathie, bei der die Kleinen sich in das Gegenüber hineinversetzen können und dessen Emotionen verstehen: die Fähigkeit, zu wissen, sie sind eine von den anderen komplett getrennte Person. Das ist üblicherweise um den zweiten Geburtstag herum der Fall und daran ersichtlich, dass sie sich selbst nicht mehr beim Vornamen nennen, stattdessen “ich” zu sich selbst sagen. Daraus ergibt sich die Annahme, Kinder können sich ab dem dritten Lebensjahr zunehmend auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer vorstellen.

Die Gabe, sich in andere hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden zu können, gehört zur gesunden Entwicklung eines Lebewesens und spielt eine große Rolle im Umgang mit den Mitmenschen. Dein Sohn oder deine Tochter wird sich großer Beliebtheit bei seinen bzw. ihren Freunden erfreuen, wenn er bzw. sie anderen Mut zusprechen, sie aufmuntern oder sich aufrichtig mit ihnen freuen kann. Emphatische Kinder können sich besser auf die Personen in ihrem Umfeld einstellen und mit ihrer Fähigkeit, Verständnis für jede Seite aufzubringen, sogar Konflikten vorbeugen.

„Die große Gabe des Menschen ist die Fähigkeit zur Empathie.“ - Meryl Streep

So unterstützt du dein Kind, emphatisch zu sein

Ehe du jedoch daran denkst, diese notwendige Sozialkompetenz für ein freudvolles und friedliches Leben deines Kindes zu fördern, solltest du dich zuerst selbst auf Authentizität überprüfen. Denn nur wer selbst seine Gefühle ohne Fassade offen und wertschätzend dem anderen gegenüber zum Ausdruck bringen kann, erfüllt die Spiegelbildfunktion zum Wohl des heranwachsenden Lebewesens.

 

Hier nun fünf wertvolle Tipps, wie du deinem Kind dabei helfen kannst, einfühlsam zu sein:

I. Lass dein Kind seine Umgebung draußen beobachten, ohne unnötige äußere Reize (Telefon, Tablet). Dies gibt dem Kind Raum und Zeit, die Reaktionen der anderen zu beobachten. Du kannst zusätzlich auch die Gefühle oder das Verhalten anderer Menschen einfühlsam beschreiben.

II. Dein Kind sollte die Möglichkeit haben, auf so viele verschiedene Gegenüber wie möglich zu reagieren und sich mit diesen Personen auseinanderzusetzen. Lade dafür Verwandte und Freunde ein, lass deinen Sprössling aber auch mit Fremden interagieren, so oft es geht. Ermutige die betreffenden Personen, sich vor dem Kind ganz klar emotional auszudrücken und nichts zu kaschieren.

III. Lebe deine Emotion offenherzig aus, benenne und erkläre dein Befinden dann aber auch. Sag zum Beispiel: “Heute bin ich traurig, weil …” Zugleich fragst du dein Kind häufiger, wie es ihm geht, damit es seine Gefühle spürt, ausdrücken kann und ihnen Begriffe wie “unglücklich”, “froh” oder “wütend” zuzuordnen lernt.

IV. Zeige Anteilnahme und Mitgefühl in deinem sozialen Umfeld und lebe deinem Kind Empathie vor. Gib auch den von unbeteiligten Personen ausgedrückten Emotionen eine Sprache, etwa: “Schau mal, die Frau da drüben auf der Bank weint. Sie scheint sehr traurig zu sein. Gehen wir doch einmal hin und fragen sie, ob wir ihr helfen können.”

V. Drücke verbal aus, was das eigene Verhalten beim Gegenüber bewirkt und unterstütze deinen Sohn oder deine Tochter damit, den richtigen Umgang mit seinen bzw. ihren Mitmenschen zu lernen. Nur auf diese Weise förderst du die echte Empathie. Falsch wäre es, dem Kind ohne Erklärung zu lehren, sich “richtig” zu benehmen, damit es in seinem Umfeld gut ankommt und Lob erhält.

 

Um dir einen einfachen Einstiegspunkt zu geben mit deinem Kind über seine Gefühle zu sprechen eignet sich das Buch „Was fühlst du?“ Schau doch mal nach und entdecke wie sich dein Kind der Welt der Gefühle öffnet. 


Mehr Informationen und Tipps


Komm in meinen engsten Kreis und erhalte Informationen und Tipps von mir in deinem Postfach



Consent Management Platform von Real Cookie Banner