Wieso will mein Kind nicht mit mir reden? - Gefühlsförderung

Wieso will mein Kind nicht mit mir reden?

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Eltern stellen ihren Kindern oft Fragen wie “Wie war es in der Schule?”, “Wie war der Geburtstag deines Freundes?” oder “Wie lief es im Sportverein?” Doch nicht immer sind Kinder bereit, diese Fragen zu beantworten und vermeiden es oft, darüber zu sprechen. Hast du dich jemals gefragt, warum das so ist? Warum wollen unsere Kinder nicht mit uns über ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und die verschiedenen Situationen sprechen, die sie in diesen Umgebungen erlebt haben?

Jedes Kind sollte wahrgenommen werden.

Indem wir unserem Kind Aufmerksamkeit schenken, signalisieren wir nicht nur, dass es bei uns sicher und geborgen ist, sondern auch, dass wir uns für seine Lebensumstände interessieren und es ernst nehmen. Wenn ich Interesse zeige und mein Kind etwas frage, stellt sich nun die Frage, warum es nicht mit mir über bestimmte Themen sprechen möchte? Leider gibt es auf diese Frage keine eindeutige und endgültige Antwort. Dies ist ganz individuell auf einen oder sogar mehrere Faktoren zurückzuführen.

Es kann daran liegen, dass wir die Frage unklar formuliert haben. Fragen werden oft sehr allgemein gestellt, z.B. “Wie war es heute in der Schule ?” Oder: “Wie war dein Tag?” Oft bekommen wir dann Antworten zu hören wie “gut” oder “sehr gut”. Und damit endet das Gespräch oftmals. Wir Erwachsene erwarten aber etwas Konkreteres und etwas mehr Details. Wir sollten daher auf folgende Punkte achten. Die Fragen müssen präziser gestellt werden, damit unser Kind sich auf die Situation beziehen kann.

Zum Beispiel: 

  • Welche interessanten Sachen hat die Lehrerin heute im Deutsch Unterricht gesagt? 
  • Hast du heute etwas Spannendes in der Schule erlebt? 
  • Hast du mit Leo alles geklärt? 

Wenn sie weiterhin nicht mehr sagen möchten, können wir ihnen ein Beispiel von uns selbst geben, z.B eine interessante Tatsache aus unserer Schulzeit, oder etwas, was damals für uns sehr schwierig war. Auf diese Weise bringen wir dem Kind bei, sich mitzuteilen, eine andere Perspektive einzunehmen und geben ihm Raum. Detailreiche Antworten werden nicht von heute auf morgen kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein! Aber die Pflege dieser Art der entspannten Kommunikation wird dem Kind dabei helfen, sich uns gegenüber zu öffnen.

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„Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach.“ - K. Valentin

Kinder sprechen oft nicht darüber, was ihnen gerade widerfährt, weil sie Angst haben, verurteilt zu werden. Wir erwarten oftmals von unseren Kindern, dass sie alles wissen und keine Fehler machen. Wir wissen aber aus eigener Erfahrung, dass das kaum möglich ist. Das Gefühl, verurteilt zu werden, ist nicht angenehm und kann oft dazu führen, dass sich unsere Kinder aus Angst, verletzt zu werden, in sich selbst zurückziehen. Sie haben wahrscheinlich schon viele Geschichten von Eltern gehört, die ihre Kinder tadeln, anstatt sie zu motivieren.
Kindern sollte man aber zuhören und sie erzählen lassen. Stattdessen stellen wir voreilig Fragen wie:

  • “Warum hast du das gemacht?” 
  • “Ich verstehe nicht, warum du dich darüber aufregst?”

 Oder noch schlimmer: 

  • “Ach, so ein Problem ist doch kein Problem, mein Junge, mach dir keine Sorgen.” 

Solche Sätze helfen unseren Kindern nicht, sich besser zu fühlen oder sie geistig zu unterstützen. Ganz im Gegenteil. Sie können Schamgefühl oder eine erhebliche Verringerung des Selbstwertgefühls verursachen.

Es gibt auch Fälle, in denen Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht über ein bestimmtes Thema sprechen wollen. Das sollten wir respektieren. Nicht jeder ist in der Lage, über das zu sprechen, was ihm widerfahren ist oder womit er zu kämpfen hat. Erwarte keine sofortige Antwort von deinem Kind, manche Menschen brauchen etwas mehr Zeit, um Dinge zu verarbeiten. Wenn das Kind antwortet, dass es nicht darüber sprechen möchte, bleibt nichts anderes übrig, als zu sagen: 

“Okay, ich verstehe. Aber wenn du dich anders entscheidest, kannst du dir sicher sein, dass ich dir gerne zuhöre und wir später darüber reden können.” 

Präsentieren wir unseren Kindern unsere Offenheit, wird das in der Zukunft Früchte tragen. 

Ein weiterer Grund, warum manchmal unsere gestellten Fragen unbeantwortet bleiben, sind wir selbst – die Eltern. Die meisten von uns werden sich sicherlich schon einmal selbst dabei ertappt haben eine Frage gestellt und nicht bis zum Ende der Antwort abgewartet zu haben. Das Kind hat dann zu lange für eine Antwort gebraucht oder wir haben immer noch nicht das gehört, was wir erwarten. Das passiert allen Eltern, auch den bewusstesten unter uns. Wenn es passiert, müssen wir dem Kind klar machen, dass wir es nicht unterbrechen wollten und es uns leid tut. Ständige Unterbrechungen oder mangelndes Interesse an der Beantwortung einer Frage können dazu führen, dass das Kind das Interesse verliert, unsere Fragen ausführlich zu beantworten. Irgendwann verschließt sich das Kind und teilt sich nicht mehr mit. Entspannte und unterhaltsame Gespräch mit uns werden immer seltener. Und Antworten auf Fragen werden sehr allgemein gehalten und abgekürzt.  Das Resultat ist, dass sich unsere Beziehung zum Kind verschlechtert.

 

Wir als Eltern sind für eine gute und freundliche Atmosphäre zu Hause verantwortlich.

Unser Verhalten, unsere Reaktionen und unsere Ausdrucksweise haben einen direkten Einfluss auf unsere Kinder. Wir sind ein Vorbild für unsere Kinder. Wie dieses Vorbild aussieht, hängt von uns ab.

Du sollst also folgendes tun:

  • Spreche mit deinen Kindern
  • Zeige Interesse an dem, was sie sagen
  • Erwarte nicht, dass sie keine Fehler machen
  • Urteile nicht
  • Höre aufmerksam zu
  • Unterbreche nicht
  • Lass deinem Kind vor allem Raum.

Dies wird die Beziehung zu deinen Kindern verbessern und einen Raum schaffen, in dem sich deine Kinder sicher fühlen und mit dir über alles reden können, wenn die Zeit für ihn reif ist.

 

5 Gründe, warum dein Kind nicht mit dir sprechen möchte.

Außer den bereits genannten Gründen gibt es noch weitere Gründe, warum manche Kinder nicht mit uns reden möchten.

Hier sind einige mögliche Gründe:

  1. Sprachentwicklung: Einige Kinder können in den ersten Lebensjahren eine Verzögerung in der Sprachentwicklung aufweisen. Sie können Schwierigkeiten haben, Worte auszusprechen, Sätze zu bilden oder die Bedeutung von Wörtern zu verstehen. Dies kann dazu führen, dass sie nicht gerne sprechen.
  2. Schüchternheit: Manche Kinder sind von Natur aus schüchtern und haben Angst, in der Öffentlichkeit oder über schwierigeren Situationen zu sprechen.
  3. Soziale Angst: Einige Kinder haben Angst vor sozialen Situationen und fühlen sich unwohl in Gruppen von Menschen. Sie können sich zurückziehen und nicht sprechen, um Konflikte zu vermeiden oder um nicht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu geraten.
  4. Trauma: Kinder, die traumatische Ereignisse erlebt haben, wie zum Beispiel Missbrauch oder Vernachlässigung, können Schwierigkeiten haben, zu sprechen oder sich anderen gegenüber zu öffnen.
  5. Autismus-Spektrum-Störung: Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung haben oft Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und in der Kommunikation. Sie können sich zurückziehen und Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um mit deinem Kind zu sprechen und herauszufinden, was dein Kind möglicherweise zurückhält. Eine frühe Intervention kann helfen, das Kind dabei zu unterstützen, sich sicherer und wohler zu fühlen und seine Sprachfähigkeit zu verbessern. Es kann auch hilfreich sein, einen Sprachtherapeuten oder einen Psychologen zu konsultieren, um das Kind bei der Entwicklung von Sprach- und sozialen Fähigkeiten zu unterstützen.


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